4. März 2009

Maulwurfshaufen im Garten - was tun?

Erst einmal abwarten, bis kaum noch neue Haufen erscheinen. Dann die meist lockere Erde der Haufen vorsichtig mit dem Rechen verteilen und dabei die Maulwurfsgänge möglichst schonen. Und das wiederholen, wenn es nötig erscheint.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Maulwürfe kommen in einen Garten, wenn sie dort genug Nahrung finden, und auch die sonstigen Umstände dem Maulwurf gefallen. Der Garten muss also ein Maulwurfbiotop sein. Das sind meist diejenigen Gärten, die biologisch in Ordnung sind. Maulwurfshaufen im Garten beweisen also auch das Können des Gärtners oder der Gärtnerin. Wird der Maulwurf vertrieben oder gar umgebracht, bleibt der Garten trotzdem ein Maulwurfbiotop und der nächste Maulwurf zieht ein. Gute Lebensräume sind auch bei Maulwürfen immer begehrt.

Der Maulwurf ernährt sich vor allem von kleinen Bodentieren, schädigt also Pflanzen nicht. Im Gegenteil dezimiert er Wurzelschädlinge wie Drahtwürmer, Tipulalarven (Schnaken) und Eulenfalterlarven, die oft massenweise im Rasen vorkommen und ihn fleckenweise vergilben lassen. Ansonsten lebt er von Regenwürmern, wie es auch Amseln und Stare tun.

Sein Jagdrevier ist ein unterirdisches Gangsystem, das er einmal anlegt und dann immer wieder absucht. Die Gänge wirken wie langgestreckte Fallgruben. Fällt ein Bodentier hinein, kommt es kaum wieder heraus und wird beim nächsten Kontrollgang verzehrt. Wird der Gang verschüttet oder verstopft, dann muss ihn der Maulwurf wieder freischaufeln und zwar immer wieder. Klüger ist es deshalb, den Gang zu schonen.

Es gibt ganz flache Gänge, die man als Aufwölbung sehen kann und Gänge in 20 bis 30 cm Tiefe und bis 80 cm Tiefe. Alle drei Gangebenen sind mit einander durch senkrechte Schächte verbunden. Die Erde wird meistens mit den Vorderbeinen wie mit Grabschaufeln in die Gangwände gepresst. Nur wenn das nicht mehr geht, wird sie nach oben geschoben und zwar in kleinen etwa löffelgroßen Portionen. Deshalb ist die Erde der Maulwurfshaufen so fein krümelig und wurde früher als Blumenerde gesammelt. Unter den ganz großen Haufen, findet man häufig eigene Gangsysteme und Nester.

Der Maulwurf macht keinen Winterschlaf. Er kann sehen und gut schwimmen. Mein Biologielehrer Dr. Schoennagel hat 1963 beobachtet, wie ein Maulwurf innerhalb von vier Minuten die etwa 70 m breite Weser bei Hameln durchschwamm. Hochwasser sind für ihn also kein Problem.

Dr. Friedrich Buer