21. Dezember 2016

Hilfe für ausländische Tierheime Teil 1




Jedes Jahr am Welttierschutztag weisen Tierfreunde auf die unsäglichen Grausamkeiten hin, denen Tiere – Nutztiere, Haustiere und Wildtiere -  weltweit ausgesetzt sind, der Tierschutz soll dadurch auch in fernen Ländern vorangebracht werden. Das ist bitter nötig, denn immer noch müssen unzählige Tiere unnötig leiden. Beispiele aus der langen Liste der Grausamkeiten sind die unsäglichen Tiertransporte, die tierquälerische Massentierhaltung unserer Nutztiere, das Töten von Nutztieren ohne ausreichende Betäubung oder die Jagd auf ziehende Singvögel in einigen Mittelmeerländern. Es ist herzlos, mit Tieren so umzugehen und des Menschen nicht würdig.
Warum geht es vielen Haustieren so schlecht?  Ein Beispiel ist das traurige Schicksal der Straßenhunde in Süd- und Osteuropa. Sie werden immer noch beschossen, vergiftet und erschlagen. In vielen Ländern begünstigt die Armut der Menschen die fatale Situation der Tiere. Wenn die Menschen im Elend leben, geht es auch ihren Haustieren schlecht. Man kann aber auch sagen, Tierschutz ist keine Sache des Geldes sondern des Herzens.
 Der Gerechtigkeit halber muss man auch feststellen, dass sich die Situation der Tiere in weiten Teilen Europas ganz allmählich bessert. In vielen Ländern gibt es schon lokale Hilfsorganisationen, die z. B. versuchen zusammen mit international tätigen Tierschutzverbänden, das Leid der Straßenhunde zu lindern. Wir denken dabei an „aktion tier- menschen für tiere“, „Vier Pfoten“, „Tierschutz europaweit“, „Pro Animale“, „Tierhilfe Hoffnung“ und viele andere mehr, die Tierheime eingerichtet oder Pflegestationen aufgebaut  haben, welche streunende Hunde und Katzen einfangen, medizinisch behandeln, impfen und kastrieren. Diese Tiere werden dann an ihrem angestammten Platz freigelassen, wo sie auch gefüttert werden können. Tierärzte am Ort führen das Impf- und Kastrationsprojekt weiter. So berichtet z. B. die Tierhilfe Thailand über mehr als 1000 kastrierte Hunde und Katzen im Jahr 2016.
 Rückschläge gibt es leider immer. Vor der Olympiade in Griechenland wurden unzählige Hunde in Athen erschlagen, vergiftet und stranguliert, damit die Besucher nicht durch streunende Hunde „belästigt“ werden sollten. Die gleiche Aktion wurde in der Ukraine vor der Fußball-Europameisterschaft 2012 durchgeführt. In diesem Jahr wurden bei der Weltklimakonferenz in Marrakesch Straßenhunde mit Strychnin vergiftet!


Die Smeura in Rumänien  - mit 5000 Hunden das größte Tierheim der Welt
Einen schlimmen Rückschlag erlitt der Tierschutz 2013 in Rumänien. Dort sollen streunende Hunde einen vierjährigen Jungen totgebissen haben. Straßenhunde sollen es gewesen sein. Bewiesen ist es nicht, man sprach später auch von einer Gruppe von Kampfhunden. Eine Woche später wurde das Gesetz zur Tötung der Straßenhunde beschlossen. 2014 wurde dieses Gesetz zwar teilweise wieder außer Kraft gesetzt, was die Kommunen aber nicht hindert, Straßenhunde weiter zu verfolgen. Denn das Einfangen, Einsperren und schließlich das Töten der Hunde beschert den Kommunen viel Geld. Jeder eingefangene und schließlich umgebrachte Straßenhund bringt mehr als 70 € ein, sehr viel Geld in einem so armen Land. Finanziert wird das Ganze mit unseren Steuergeldern, das heißt das Töten der Hunde wird subventioniert von der EU.
Und nun kommt das Tierheim „Smeura“ ins Blickfeld. Die Smeura wurde bereits 2001 von der „Tierhilfe Hoffnung e. V.“ gegründet. In einer ehemalige Pelztierfarm konnten die Hunde untergebracht  werden, die Zahl der Tiere stieg im Laufe der Jahre ständig an, ungebremst seit die Tötung der Straßenhunde legalisiert ist. Gegenüber der „Smeura“ liegt die offizielle Tötungsstation, in welcher die Hunde vergiftet oder erschlagen werden. Alle 2 Wochen, wenn wieder so ein Termin ansteht, dürfen Mitarbeiter der Tierhilfe Hoffnung die Hunde übernehmen. Quasi eine Erpressung, denn welcher Tierfreund kann tatenlos zusehen, wenn er weiß, dass solch ein armes Geschöpf wenig später umgebracht werden soll.
Die Hundefänger fangen inzwischen nicht nur Straßenhunde ein, sondern auch Hunde, die bereits kastriert sind und auch Hunde, die Privatpersonen gehören. Es ist ja so ein lukratives Geschäft!
Deshalb können die kastrierten und veterinärmedizinisch behandelten Hunde nicht mehr an ihre früheren Futterplätze zurück gebracht werden.  Über Partnertierheime in Deutschland versucht man, sie verstärkt zu vermitteln. Diese Hunde sind meist jung, gesund und sehr lieb. Trotz ihrer schlimmen Vorgeschichte schließen sie sich eng an ihren neuen Menschen an.



Drei Hunde einer Neustädter Familie. (von li) Muffin und Milou, die aus der Smeura kommen, (re) Dusty, er ist im Neustätter Tierheim geboren. 



Ausführliche Informationen: www.tierhilfe-hoffnung.de  und  „Das kleine Licht“,  Rundbrief der Tierhilfe  Hoffnung.
 



Hilfe für Tierheime im Ausland 2. Teil





Arca de Noé in Albacete, Spanien

Aber es gibt noch einen weiteren, wichtigen Grund Tiere von ausländischen Tierheimen zu übernehmen: Wenn wir den Straßenhunden in anderen Ländern helfen, dann helfen wir auch den Tierschützern in diesen Ländern, denn auch dort gibt es immer mehr engagierte Tierschützer, auch wenn sie in den Medien kaum Beachtung finden. Nur haben die es viel schwerer als wir, weil der Tierschutzgedanke in ihren Ländern oft noch wenig ausgeprägt ist.
Wenn wir diese Idealisten unterstützen, indem wir ihnen einige ihrer Hunde abnehmen, dann geben wir ihnen ein sehr gutes Argument für mehr Tierschutz in ihrem eigenen Land: Unser Vorbild hilft.
Das Wichtigste aber ist: All diesen geschlagenen Kreaturen zu helfen, ist ein Akt der Barmherzigkeit. 
Das Tierheim in Albacete ist mir seit 11 Jahren bekannt. Damals brachte Moni Ziegler, die wir schon aus dem Artikel über die Bauernhofkätzchen kennen, unseren Hund Robinson mit in unser hiesiges Tierheim in Unternesselbach.


Robinson (re.) kam 2005 mit zwei Schicksalsgenossen nach Neustadt a. d. Aisch



Robinson (li.) mit seinem Freund Timpetu 10 Jahre später.


Das spanische Tierheim war schon immer sehr gut geführt, auch wenn es damals noch keinen elektrischen Strom hatte – nur das Arztzimmer bekam Strom durch eine Solaranlage. Der kleine Robi befand sich in einem guten gesundheitlichen Zustand. Keiner wollte glauben, dass es sich um einen spanischen Straßenhund handelte. Nur eine breite ringförmige Narbe um das ganze Hinterbein ließ vermuten, dass er schon Schlimmes erlebt hatte und auch die Tatsache, dass er, wenn er einen Mann sah, sofort Deckung suchte.
Die Arca de Noé hat in diesem Jahr 1250 Hunde und 510 Katzen betreut, die alle medizinisch behandelt, kastriert und geimpft werden müssen.

Im Jahr 2014   erhielt ich Bilder von einer Rettungsaktion der ganz besonderen Art. Die Arca de Noé hatte Dutzende Galgos aufgenommen, Gerippe, die noch atmeten. Zwei dieser unglücklichen Geschöpfe konnte Moni Z. mit einer Freundin in Albacete direkt abholen. Einen Flug hätten sie nicht überstanden. Wenige Wochen später in ihrem neuen Zuhause war aus den beiden ein tolles Paar geworden. Es ist kaum zu glauben, welche Wunder Liebe, Zuwendung und gute Pflege bewirken können.

So sahen die Galgos aus, als sie in Albacete übernommen wurden.
 

offnung
                Einige Wochen später in ihrer neuen Heimat hatten sie sich schon gut erholt


Das sind Helga und Schorschi einige Monate später, ein glücklicher Tag für alle Beteiligten





Rosis Gnadenhof bei Antalya

Auch über Moni Z. haben wir ein Tierheim in der Türkei kennengelernt, in dem Rosi Schopper mit ihren Eltern und einigen Freunden Tiere betreut. Tiere, die verletzt sind, Tiere, die am Verhungern sind, Tiere, die von Tierfreunden zu Rosi gebracht wurden, um sie zu retten.
Im letzten Sommer hat Rosi mit ihren Eltern und nur einem Freund 130 Hunde, 5 Pferde und 2 Esel und einige Katzen betreut. Die beträchtlichen Kosten, die entstehen werden alle von Freunden übernommen.



                                                           Rosi mit ihren Freunden



Moni hat ihren Urlaub im Gnadenhof verbracht und kam mit einer großen Ladung von Futter und Medikamenten in die Türkei  



Dieser bedauernswerte Hund Django war mit einem ganz schlimmen Auge bei Rosi gelandet. Auch intensive Pflege besserte das Auge nicht. Als er noch einmal dem Tierarzt vorgestellt wurde, fand dieser einen infizierten  Tupfer in der Augenhöhle, der bei einer vorherigen  Operation vergessen worden war.

Und das ist einer der schlimmsten Fälle:



So kam Lucky Angel zu Rosi, damals noch namenlos, sie war aus den Händen eines Hundefängers gerettet worden.


 Drei Monate später hat Lucky Angel sich körperlich gut erholt dank der aufopfernden Pflege bei Rosi


Sie schaut natürlich noch traurig. Ihr entsetzliches Schicksal muss sie erst einmal verkraften. 


In Deutschland  in ihrem neuen Heim
Inzwischen haben wir erfahren, dass die arme Lucky noch einmal operiert werden muss:
Es muss ihr noch eine Kugel entfernt werden


Uschi Kobusch vom Verein Hund und Katz Tierhilfe e.V. hat für Angel alle Kosten übernommen und auch den Endplatz gefunden und ihr so ein neues schönes Leben ermöglicht.
Auch ihr gebührt ein ganz herzliches Dankeschön!

Wie kann man Rosi helfen? Kleine Tierheime kämpfen immer ums Überleben. Was sie im Stillen leisten ist zu wenigen Tierfreunden bekannt. Wenn Sie Rosi helfen wollen, können Sie das machen über den Tierschutzverein

TSV Gemeinsam für Tiere e.V.
IBAN   DE 4243 0601 2901 7229 4500            Volksbank Bochum Witten eG
BIC GENODEM 1 BOC
Kennwort: Rosi Türkei
Die Spende wird umgehend an Rosi weitergeleitet.



Auch Hund und Katz Tierhilfe e. V. braucht ständig unsere finanzielle Unterstützung. In diesem Sommer musste ein Hund - der arme Tyson - eingeschläfert werden, weil es für ihn keine Unterbringungsmöglichkeit auf dem Tierschutzhof gab. Das Hundehaus muss schnellstens fertig gestellt werden.


HUND und KATZ  TIERHILFE  e. V. 

Sparkasse Hannover

IBAN     DE61 2505 0180 0910 1740 59

BIC: SPKHDE2H

 

Seit einiger Zeit kenne ich auch die
Fondation Helga Heidrich   SOS Animaux
Internationaler Förderverein FHH Tier- und Artenschutz e. V.

Helga Heidrich berichtete über ihre Rettungsaktion in Marrakesch, wo während des Klimagipfels unzählige Tiere mit Strychnin vergiftet wurden. Viele der noch lebenden Tiere konnten von ihren Helfern gerettet werden, zum Teil kommen sie auch direkt aus der Tötungsstation.
All diese Tiere müssen geimpft und kastriert und medizinisch behandelt werden.
Sie brauchen Futter und eine Unterkunft. Das ist eine riesige Herausforderung

Um zu helfen, hat Sabine Hanel einen wunderschönen Kalender für 2017 (DIN A3 Querformat mit 12 Bildern) gestaltet mit Motiven aus dem Gnadenhof und von der Altstadt von Marrakesch.

Wir bitten Sie eindringlich, mit einer Spende die Rettungsaktion von Helga Heidrich und ihren Helfern zu unterstützen.
Bei einer Spende ab 35 € erhalten Sie diesen tollen Kalender zugesandt.

(Bitte geben Sie im Verwendungszweck Ihre vollständige
Adresse an, damit man  Ihnen den Kalender zuschicken kann).


Helga Heidrich - Commerzbank - Iban DE39 2508 0020 0561 4004 00
 Bic/swift DRESDEFF250




Titelbild

 

Ein kleiner Hund wird gebadet
 

Ein Dromedar


  Die Teams aller Tierschutzvereine arbeiten unermüdlich, helfen Sie mit Ihrer finanziellen  Unterstützung, ihre Arbeit zum Erfolg zu führen.

Wir danken Ihnen!





Text   Beate Buer-Weber
Bilder  Moni Ziegler, Uschi Kobusch, privat.
Kalender   Sabina Hanel