21. Juli 2016

Hilfe für Bauernhofkätzchen im Gnadenhof Seukendorf/Mittelfranken




Es gibt in Deutschland schätzungsweise über zwei Millionen Streunerkatzen – und es werden ständig mehr. Man findet sie in Städten, besonders aber auf dem flachen Land. Geschwächt von Krankheiten, Hunger und der Witterung schlagen sich viele von ihnen mehr schlecht als recht durch ihr hartes Leben. Oft müssen die Katzen lange leiden, bevor sie sterben.
 Auf dem Land kommt ein großer Anteil dieser herrenlosen Katzen aus landwirtschaftlichen Betrieben. Zunächst werden ein paar Katzen als Mäusejäger  auf dem Bauernhof gehalten. Wenn dann allerdings keine Vorsorge getroffen wird, dass es bei diesen wenigen Katzen bleibt – das heißt, wenn Katzen und Kater nicht kastriert werden – vermehren sie sich in Windeseile explosionsartig.
Ein Mathematiker hat einmal folgende Rechnung aufgestellt: Wenn ein Katzenpaar zweimal im Jahr Nachwuchs bekommt und pro Wurf jeweils ca. 3 Kätzchen überleben, dann hätte man theoretisch nach 5 Jahren 12 680 Katzen. Da solche  streunenden Tiere natürlich auch nicht regelmäßig geimpft werden, fallen Tausende von ihnen Seuchen zum Opfer, das Leid der Katzen wird unüberschaubar.
Auch in  den Großstädten ist uns das Bild der Streunerkatzen bekannt. Nicht nur in Osteuropa und im Mittelmeerraum leben tausende verwilderter Katzen. Große Tierheime berichten, dass in den Sommermonaten mehrere hundert Katzen zu ihnen  gebracht wurden. Fast alle  großen Tierschutzverbände wie Aktion Tier – Menschen für Tiere e. V. mit  „Aktion Kitty“  oder Vier Pfoten – Stiftung für den Tierschutz  mit der „Stray Animal Care - Hilfe für Streunertiere“ haben sich des Problems angenommen. 



  Ein Fundkätzchen, welches das Schlimmste schon überstanden hat.



Aber auch auf dem Land werden Tierfreunde ständig mit diesem Problem konfrontiert.
Die Bauernhofkatzen werden meist nicht im Haus gehalten, sie leben in Ställen und Scheunen, da sie ja Mäuse fangen sollen, und dort bringen sie auch ihre Jungen zur Welt. Kastriert sind sie nur selten, da dafür keine Geld übrig ist, Tierheime aber kastrieren nur Streunerkatzen kostenlos und keine, die einen Besitzer haben.
Viele der Katzen, die von Tierfreunden eingefangen oder direkt von Bauernhöfen abgeholt  werden, sind krank. Sie leiden unter Parasitenbefall  und unter chronischen Infektionskrankheiten wie z. B.  dem Katzenschnupfen, der bei ungeimpften Katzen häufig auftritt. Bei chronischem Verlauf treten  schmerzhafte Geschwüre an der Zunge auf, die das Fressen unmöglich machen. Der Befall der Augenbindehaut kann zum Verlust des Auges führen. 

Zwei blinde Kätzchen, die als Fundkatzen in ein Tierheim kamen. Sie wurden vermittelt und haben sich ohne Probleme eingelebt.



 Katzen, die schon lange halb wild leben mussten, sind meist in einem miserablen gesundheitlichen Zustand. Eine weitere lebensgefährliche und hoch  ansteckende Erkrankung ist auch die Katzenseuche, eine Viruserkrankung, die bei Katzen hauptsächlich in den ersten Lebensmonaten vorkommt. Blutige Durchfälle treten auf; wegen der Abnahme der weißen Blutkörperchen bricht die Abwehrkraft gegen andere Krankheitserreger zusammen. Da eine Viruserkrankung mit der Gabe von Antibiotika nicht bekämpft werden kann endet die Krankheit oft tödlich. Helfen könnte evt. die Gabe von Interferon und Serumantikörpern, dabei handelt es sich aber um eine extrem teure Therapie  (wie sie auch bei Viruserkrankungen des  Menschen durchgeführt wird).

Auch solche Kätzchen können überleben und ein glückliches Leben führen!
Im letzten Jahr betreute eine andere Katzenfreundin im Nachbarlandkreis, die mit Katzen große Erfahrung hat, drei wenige Wochen alte kranke Kätzchen, die in einer Scheune gefunden worden waren. Ein Kätzchen starb sofort, die beiden anderen überlebten dank der zeitaufwändigen  mit hohen Kosten verbundenen Behandlung. Beide wurden mit Feliserin und Interferon behandelt. Die Kosten dafür über 700 €.

Maja (li.) eine Woche nachdem sie aufgefunden wurde, re. nach ihrer Genesung

Ein wunderbarer Erfolg . Maja ist gesund und munter und hat zusammen mit ihrem Bruder Mogli
  ein schönes Zuhause gefunden.




Wo befindet sich den Gnadenhof?

Den Gnadenhof in 90556 Seukendorf/Mittelfranken findet man am Bernbacher Weg 12.


Seukendorf liegt an der B 8, wenn man von Westen her kommt kurz vor Fürth und Nürnberg 
Dieser Gnadenhof wird von Tatiana Kalb geleitet und versorgt.

Telefonnummer
von Frau Tatiana Kalb: 0175 2363064 



Tatiana Kalb mit einem ihrer Pferde




Der Gnadenhof in Seukendorf ist auch Heimat von vielen anderen Tieren: Nagetiere aller Art, Kaninchen -  eine  freigekaufte Schlachthäsin hatte, als sie ankam, ein gebrochenes Hinterbein. Außerdem leben hier noch Hunde, Katzen und 10 Pferde. Eine Kuh in elendem Zustand konnte nicht losgekauft werden, da der Preis für sie, den die Bäuerin verlangte, nicht bezahlbar war.  


Kaninchen



Kleintiere, die gebracht werden, um sie zu versorgen, werden später an liebevolle Familien abgegeben, sobald sie gesund und vermittelbar sind.


In diesem Jahr hat der Gnadenhof schon ungefähr 45 Bauernhofkätzchen aufgenommen.


Einige der kleinen Findlinge 


Wenigstens das Fläschchen schmeckt!



Moni Z., welche die meisten Kätzchen von den Höfen geholt und im Gnadenhof untergebracht hat, berichtet:
„Unsere Kätzchen sind alle sehr krank, sie wurden sofort mit Feliserin und Interferon behandelt, leider starben schon vier und Tatiana, welche die Kleinen rund um die Uhr im Gnadenhof betreut, ist erschüttert. Sie haben keinen Durchfall, spielen, alles scheint gut und von einer Minute auf die andere bekommen sie neurologische Ausfälle und sterben. Sie hat die toten Katzenkinder zu zwei verschiedenen Tierärztlichen Labors zur Untersuchung gegeben, alle hatten das gleiche Ergebnis, Parvoviren und FIP. Alle  welche die nächste 14 Tage überstehen, sind wohl über dem Berg. Es sind immense Kosten, und auch psychisches Leid für alle, die die Kätzchen retten wollen. Es stehen von einem  Bauernhof noch einige Kitten aus, die müssen dann erstmal in Quarantäne zum Tierarzt.“



Für jeden Tierfreund ein schreckliches Bild, aber auch ihm soll geholfen werden.




Das vielleicht letzte Tier, das der Gnadenhof Seukendorf 2016 aufgenommen hat, ist Tiffi.
sie war erst 6 Wochen alt, als sie gerettet wurde, litt unter Hautpilz, hatte Probleme mit der Hinterhand und eine große Narbe am Kopf  (Dez. 2016)
Man muss also nicht unbedingt eine Katze sein, um dort ein neues Heim zu finden.


Wie wird der Gnadenhof finanziert?

Der Gnadenhof wird ausschließlich vom Ehepaar Kalb unterhalten und finanziert.
Die Kätzchen werden, wenn sie gesund sind mit Vertrag und gegen eine  Schutzgebühr in liebevolle Hände abgegeben.



Wenn  auch Sie gerne mit helfen wollen, dass die Tiere vom Gnadenhof Seukendorf  weiterhin so gut betreut werden können, dass die Behandlung von kranken Tieren nicht an den erheblichen Kosten für die Medikamente scheitert  oder dass bestimmte Tiere von ihrem schlimmen Schicksal, befreit werden können, dann würden wir uns über eine Spende auf das Spendenkonto des Gnadenhofes sehr freuen. Jede noch so kleine Summe hilft.




Tierheim Seukendorf    Claus Kalb

Sparkasse Fürth

Iban: DE 8676 2500 0000 4075 5761 

Verwendungszweck: Bauernhofkätzchen


 Wir danken Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Hilfe!


 
Dr. Beate Buer-Weber
21. 7. 2016
15. 12. 2016